Home › Archiv

Archiv 2014

Archiv:   2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022

Archiv 2021

Ausstellungsbesuch „Einige waren Nachbarn“
am Sa, den 6.11.2021

anstelle einer Kundgebung oder anderweitigen Aktivität zur Reichspogromnacht möchten wir in diesem Jahr gemeinsam mit anderen Interessierten die Ausstellung "Einige waren Nachbarn" in der Gedenkstätte Osthofen besuchen.

Am 6. November haben wir eine Führung durch die Ausstellung gebucht und schlagen für die, die möchten, eine gemeinsame Anreise mit der Bahn vor.

Die Sonderausstellung des United States Holocaust Memorial Museum Washington D.C. befasst sich mit einem Aspekt, den wir auf unseren Veranstaltungen in den letzten Jahrzehnten immer wieder aufgegriffen haben.

Bei unseren Gedenkveranstaltungen stand und steht weniger ein ‚reines Gedenken‘ im Mittelpunkt, als die Notwendigkeit, aus der Geschichte für antifaschistisches Handeln heute zu lernen. So sind für uns u.a. solche Fragen wichtig:

  • Wie wurden die kaum vorstellbaren Verbrechen möglich, wie konnte es sein, dass sich so viele Menschen an ihnen beteiligten?
  • Wer waren die Täter und welche Strukturen ermöglichten den Angriffskrieg und die Ermordung tausender und abertausender Andersdenkender, den Versuch der Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen und die Shoah?
  • Wer stellte sich dem Faschismus entgegen und wie war Widerstand möglich?

Die Ausstellung "Einige waren Nachbarn“ versucht, sich einigen dieser Fragen zu nähern. Sie „nimmt die Rolle der gewöhnlichen Menschen in den Blick und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Die Ausstellung zeigt aber auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in extremen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.“

Hier findet Ihr weitere Informationen zu den Ausstellung:
www.gedenkstaette-osthofen-rlp.de/osthofen/aktuelles/einige-waren-nachbarn

Wir freuen uns, diese Ausstellung gemeinsam mit Euch zu besuchen und darüber vor Ort oder auf der Heimfahrt zu diskutieren.

Bitte meldet euch unter der Mailadresse vvn-bda-mainz@gmx.de an, damit wir planen können. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

 

Grußwort zum Pflege.Auf.Stand

Pflege Demo 11.09.2021 Mainz

Flyer Pflege Demo


Liebe Pflegende,

wir als Antifaschistinnen und Antifaschisten können Eurem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen nur unterstützen. In euren so wichtigen Berufen, die gesellschaftlich unterschätzt werden, verausgabt Ihr Euch jeden Tag, um anderen zu helfen. Es ist eine Schande, dass gerade in Zeiten einer weltweiten Pandemie Eure Anliegen für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung nicht sofort und umgehend erfüllt werden. Selbst abseits dieser Notsituation sind Eure Forderungen mehr als berechtigt. Den Ansatz "Gemeinsam sind wir stark" können wir aus unserer Erfahrung des Antifaschismus heraus nur bekräftigen. Im Kampf gegen alte und neue FaschistInnen (auf zahlreichen Demos, Kundgebungen und Aktionen) hat sich gezeigt, dass wir nur, wenn wir mit vielen zusammen gemeinsam agieren, etwas erreichen gegen Nazis, QuerdenkerInnen und Rechtspopulisten.
In der Hoffnung, dass Ihr noch viele weitere UnterstützerInnen für Euer Anliegen gewinnt und so richtig Druck aufbauen könnt wünschen wir Euch viel Erfolg!

Eure,
VVN-BdA KV Mainz-Bingen

Pflege Aufstand Demo am Samstag, den
11. September 2021 | 11.00 Uhr
JG-Universität Mainz, Vorplatz, Jakob-Welder-Weg 1, 55128 Mainz

ver.di Pflege.Auf.Stand Mobi Seite

 

Was heißt hier eigentlich Verfassungsschutz?

Online Veranstaltung* mit Martina Renner (MdB, Die Linke)

Laut Selbstbeschreibung sorgt der deutsche Verfassungsschutz für die Sicherung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und ist damit zum Schutz aller in Deutschland lebenden Menschen unerlässlich. Das Versagen dieses Inlandsnachrichtendienstes beim Aufspüren der neonazistischen Terrorzelle "NSU" oder der Verhinderung der rassistischen und antisemitischen Anschläge von Halle und Hanau, sowie zahlreiche Skandale in den vergangenen Jahren lassen daran zweifeln. Trotzdem wurden die Überwachungsbefugnisse und Ressourcen der Verfassungsschutzämter in jüngster Vergangenheit noch erweitert und der AfD-nahe ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen kandidiert dieses Jahr für die CDU für den Deutschen Bundestag.

Bei unserer Online-Veranstaltung mit Martina Renner (MdB, Die LINKE) wollen wir die Geschichte, Handlungsgrundlagen und aktuelle Praxis des Verfassungsschutzes unter die Lupe nehmen. Grundlage hierfür bietet der Sammelband "Was heißt hier eigentlich Verfassungsschutz? Ein Geheimdienst und seine Praxis." (2020. Herausgegeben von Cornelia Kerth, Martin Kutscha; Papyrossa Verlags GmbH +).
Aus der Buchbeschreibung:
"Sind es wirklich nur 'Pannen', wenn dieser so wenig zur Aufklärung der Neonaziszene in Deutschland beiträgt? Welche Aufgaben weisen Grundgesetz und Fachgesetze den Geheimdiensten eigentlich zu? Wie sind die Vertuschung und Blockade bei der Aufdeckung terroristischer Netzwerke z.B. im NSU-Prozess zu erklären? Werden die parlamentarischen Kontrollgremien ihrer Aufgabe gerecht oder dienen sie lediglich als Feigenblatt für fragwürdige Aktivitäten? Welche Alternativen gibt es, um die demokratische Verfassungsordnung wirksam zu schützen?"

Online-Veranstaltung am Dienstag, den
25. Mai 2021 | 19.00 Uhr
Um sich anzumelden reicht eine kurze Mail an vvn-bda-mainz@gmx.de Des Weiteren wird es einen live-stream auf YouTube geben. Der Link wird vor der Veranstaltung über unsere Kanäle bekanntgegeben.

Twitter: https://twitter.com/VVNMainz
Facebook: https://www.facebook.com/VVNBdAMainzBingen
Homepage: http://mainz.vvn-bda.de/

 

Es ist vollbracht – Antifaschismus ist und bleibt gemeinnützig!

Starkes Zeichen gegen die Wertung des bayerischen Verfassungsschutzes!

Seit dem 27. April 2021 sind wir wieder vollständig gemeinnützig, auch für die Jahre 2016-2018. In einem Schreiben des Finanzamtes Berlin wird bestätigt, dass der Bescheid von 2019, mit dem uns die Gemeinnützigkeit entzogen wurde, aufgehoben ist. Wir müssen also keine Steuernachzahlungen zahlen und sind "ab sofort wieder berechtigt, für Mitgliedsbeiträge und Spenden Zuwendungsbestätigungen (…) auszustellen.“.

Wir sind erleichtert und froh, dass das Finanzamt und die Berliner Finanzverwaltung nach eineinhalbjährigem Verfahren die Wertung des bayerischen Inlandsgeheimdienstes, wir seien „extremistisch“ als widerlegt betrachten.

Dazu haben wir mehrere Stellungnahmen und wesentliche Dokumente zu den Grundlagen unserer Arbeit vorgelegt, die unser Selbstverständnis als partei- und spektrenübergreifende Organisation, in der es – von Christ*innen, Sozialdemokrat*innen und Grünen über Linke und DKP zu parteilosen Mitgliedern aus unterschiedlichen Zusammenhängen – unterschiedliche Zugänge zum Antifaschismus gibt, darlegen.

Außerdem haben sowohl die beiden Vorsitzenden unserer inzwischen 8.000 Mitglieder zählenden Vereinigung, Cornelia Kerth und Axel Holz, als auch die Ehrenpräsidentin Esther Bejarano eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben, dass es nach ihrer Kenntnis keine

von der Vereinigung oder einer verantwortlich für sie handelnden Persönlichkeit“ ausgehende Erklärung darüber gebe, „dass sie ,alle nicht-marxistischen Systeme – also auch die parlamentarische Demokratie – als potentiell faschistisch, zumindest aber als eine Vorstufe zum Faschismus betrachtet, die es zu bekämpfen gilt‘.“– wie es das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz behauptete.

Weiter wird ausgeführt: „Die Vereinigung hat die parlamentarische Demokratie und schlechthin den Gehalt unserer Nachkriegsverfassungen auf Bundes- und Länderebene als eigenständigen Selbstwert (…) verteidigt und dies als eine aus dem antifaschistischen Kampf stammende grundlegende Verpflichtung behandelt, die ein gemeinsames Auftreten von kommunistischen, sozialistischen, christlichen, liberalen und sonstigen demokratischen Antifaschisten legitimiert.

Es ist ein gutes Gefühl, dass wir in der Auseinandersetzung um unsere Gemeinnützigkeit eine überwältigende Solidarität erleben durften:

  • Mehr als 100 Organisationen und Initiativen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen schickten uns Solidaritätsschreiben, die meist als öffentliche Erklärungen oder Schreiben an den Berliner und/oder den Bundesfinanzminister verfasst worden sind.
  • Über 2.000 Antifaschist:innen haben diesen Angriff zum Anlass genommen, sich uns als Mitglieder anzuschließen.
  • Eine hohe Spendenbereitschaft hat dafür gesorgt, dass wir die zunächst drohende Insolvenz nicht mehr fürchten mussten und unsere Arbeit verstärken können. Allen Spender:innen sagen wir noch einmal herzlichen Dank.
  • Viele unserer Mitglieder haben sich mit ihren Kontakten und ihrem Gewicht, mit eigenen Aktionen und guten Vorschlägen eingebracht so dazu beigetragen, dass unsere Petition „Die VVN-BdA muss gemeinnützig bleiben“ von mehr als 50.000 Menschen unterzeichnet wurde.

Die nun wieder erfolgte Anerkennung unserer Gemeinnützigkeit für die Jahre 2016-2018 ist ein wichtiges Zeichen für alle Antifaschistinnen und Antifaschisten und für alle, die noch weiter um die Anerkennung ihrer Arbeit als gemeinnützig kämpfen müssen.

Danke an alle, die uns in den letzten anderthalb Jahren tatkräftig unterstützt haben und somit einen Teil zu diesem Ergebnis beigetragen haben! Danke, danke, danke!

 

Offener Brief an die Stadt Mainz

Bunte Straßen, Buntes Mainz

Collage Mainzer Strassenschilder

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 08. Mai ist Tag der Befreiung vom nationalsozialistischen Regime und somit für uns Anlass, sich mit dem Erbe zu befassen, das dieses im Stadtbild hinterlassen hat. Daher fordern wir Sie auf, die dringend notwendige Umbenennung der historisch belasteten Straßennamen jetzt endlich umzusetzen.

Wir halten es für inakzeptabel, dass Nationalsozialist*innen und Antidemokrat*innen noch heute durch Denkmäler und Straßennamen geehrt werden. Eine Expert*innenkommission konnte bereits 2012 bei 15 Straßennamen einen Zusammenhang zum Nationalsozialismus feststellen.

Zwei der vielen problematischen Beispiele sind die Hindenburgstraße und der Hindenburgplatz. Diese wurden bereits in einigen deutschen Städten wie Trier und Offenbach umbenannt. Als Reichspräsident der Weimarer Republik ernannte er Adolf Hitler zum Reichskanzler und unterzeichnete die Ermächtigungsgesetze, die die Demokratie aushebelten und damit die Grundlage schafften für den systematischen Massenmord an Millionen Menschen.

Die Pfitznerstraße ehrt den ehemaligen Kapellmeister Hans Erich Pfitzner. Schon lange vor der Machtübernahme der NSDAP war Pfitzner Antisemit und begeisterter Unterstützer Adolf Hitlers. Auch nach 1945 blieb er ein unbelehrbarer Antisemit. Wir begrüßen die auf den Weg gebrachte Umbenennung und hoffen, dass diese nun endlich umgesetzt wird.

Die nach Werner Mölders benannte Möldersstraße erinnert an ein Mitglied der „Legion Condor“. Diese verdeckte deutsche Einheit beging im spanischen Bürgerkrieg Kriegsverbrechen. Schon 1998 beschloss der Bundestag, dass Mitgliedern dieser Gruppe kein ehrendes Andenken mehr gewidmet werden soll. Trotzdem wurde die Straße bis heute immer noch nicht umbenannt.

Diese 15 Straßennamen sind ein gut sichtbarer Ausdruck eines größeren Problems der fehlenden Aufarbeitung der Geschichte, die zu der anhaltenden Ehrung von Nationalsozialist*innen und deren Unterstützer*innen führt. Wir fordern daher eine sofortige Umbenennung aller historisch belasteten Straßen. Dabei schlagen wir vor, die Namen von Opfern rechtsextremer und rassistischer Anschläge bei der Benennung in Betracht zu ziehen.

Zudem braucht es ein gesamtstädtisches Erinnerungskonzept, das unter wissenschaftlicher Begleitung auch die koloniale Vergangenheit von Mainzer Straßen und Denkmälern sichtbar macht. Wir fordern die Stadt Mainz auf, unsere Forderungen umzusetzen.

So kann Mainz ein klares Zeichen gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und jeglichen Formen nationalsozialistischen Gedankenguts setzen!

 

Finanzamt rudert zurück – VVN-BdA ab 2019 wieder gemeinnützig!

Der erste Schritt ist getan: Über unsere Anwälte erreichte uns die Mitteilung des Finanzamtes für Körperschaften I in Berlin für das Jahr 2019: die VVN-BdA ist wieder gemeinnützig.

Das ist ein gutes und wichtiges Signal für den Antifaschismus in diesem Land!

Zur Begründung teilt das Finanzamt mit, die Gemeinnützigkeit könne „nach eingehender Prüfung“ gewährt werden, da die Bundesvereinigung der VVN-BdA im Jahr 2019 im Verfassungsschutzbericht des bayerischen Geheimdienstes nicht mehr als „extremistische Organisation“ eingestuft sei. Aufgrund der geänderten Einstufung stehe der Paragraph 51 der Abgabenordnung der Anerkennung der Gemeinnützigkeit „nicht im Wege“.

Die VVN-BdA wertet das als Signal, dass die Vernunft siegen wird und wir sind jetzt zuversichtlich, bald auch eine positive Nachricht für die Jahre 2016-18 zu erhalten.

An dieser Stelle bedanken wir uns schon einmal bei allen, die uns bei dieser schwierigen und langen Auseinandersetzung unterstützt haben! Durch die große Solidarität, die verstärkte Öffentlichkeit und den lauten Protest von Vielen wurde deutlich, welche Bedeutung die VVN-BdA in diesem Land bis heute innehat, und dass Antifaschismus eine breite gesellschaftliche Basis hat.

Gemeinsam sind wir stark!

 

Der Winkel ist zurück

Nach vielen Jahrzehnten hat das Mahnmal auf dem Mombacher Waldfriedhof seinen Winkel zurückerhalten!

Auf Antrag der Fraktionen der Partei Die Linke, Bündnis 90 / Die Grünen und der SPD , hatte der Mainzer Stadtrat im November 2019 beschlossen, das Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Mombacher Waldfriedhof neu zu gestalten und damit den ursprünglichen Zustand möglichst wiederherzustellen.

Zum Hintergrund:

Der Gedenkstein wurde auf Initiative der VVN Mainz errichtet und trug bei seiner feierlichen Einweihung und der Übergabe in die Obhut der Stadt im März 1948 neben der Inschrift „Im Gedenken an die unsterblichen Opfer des Faschismus“ einen in den roten Quarzstein eingemeißelten Winkel. Dieser Winkel, Symbol für die farblich unterschiedliche „Markierung“ der Häftlinge in den Konzentrationslagern, wurde 1962 durch die Stadt Mainz auf Geheiß der Landesregierung durch ein christliches Kreuz ersetzt.

Die Geschichte des Mahnmals sowie die Jahrzehnte währenden Bemühungen der VVN-BdA, die Verunstaltung des Steins wieder rückgängig zu machen, ist hier dokumentiert.

In Folge des Stadtratsbeschlusses wurde der Bildhauer Clemens Strugalla beauftragt, nun erneut einen Roten Winkel in den Stein einzuarbeiten. Diese Arbeit ist nun getan.

Am 21. März 2021 konnte zum 73. Jahrestag der Grundsteinlegung (21.03.1948) das Mahnmal in einem restaurierten Zustand der Öffentlichkeit übergeben werden.

Auf einer Stele am Weg vor dem Gedenkstein wird die Geschichte und die Bedeutung des Steins erläutert.

Die Mainzer VVN-BdA dankt dem Mainzer Stadtrat sowie den Organisationen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten unsere Forderung unterstützt haben!

Das ursprünglich für den Jahrestag der Grundsteinlegung am 21. März geplante gemeinsame würdige Gedenken von Oberbürgermeister Michael Ebling, Umweltdezernentin Katrin Eder und der Mainzer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.) am sanierten Denkmal wird pandemiebedingt auf den Sommer verlegt.

siehe auch:
Artikel in der Lokalzeitung

 

Spendenaufruf

Wir haben beschlossen, das Umfeld des Mahnmals umfangreich gärtnerisch neu gestalten zu lassen und eine Friedhofsgärtnerei damit beauftragt. Wir möchten für die Finanzierung dieser Arbeit um eine Spende auf unser Konto bitten:

VVN-BdA Mainz
Mainzer Volksbank e.G.
BIC: MVBMDE 55
IBAN: DE03 5519 0000 0314 2620 15

Spendenaufruf im pdf-Format

Vielen Dank für Ihre/Eure Unterstützung!

 

+++ Transparent-Aktion der VVN-BdA Mainz-Bingen und des DGB Rheinhessen-Nahe zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlages in Hanau 2020 +++

Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag, dem in Hanau vergangenes Jahr neun Menschen zum Opfer fielen. Nach dem Anschlag erschoss der Täter außerdem seine Mutter und sich selbst.

Die Morde waren kein trauriger Einzelfall. Über 200 Menschen wurden in Deutschland seit 1990 aus rassistischen Motiven ermordet.

Zur Erinnerung an den Anschlag von Hanau im letzten Jahr wird am 17. Februar am Julius-Lehlbach-Haus in der Mainzer Kaiserstraße ein großes Transparent angebracht. Das 6 m mal 75 cm große Banner trägt die Inschrift:

"Rassismus tötet!
Wir erinnern an die Ermordeten des rassistischen Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020.
Erinnerung heißt Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen, Solidarität!"

Der rassistische Anschlag ist auch Ergebnis einer sich immer weiter nach rechts verschiebenden Diskussion in der Öffentlichkeit, in der Konflikte zunehmend ethnisiert und ganze Bevölkerungsgruppen verunglimpft werden. Dieser Entwicklung wollen die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund entgegentreten. 

Deswegen haben sich die beiden Organisationen dazu entschlossen, mit dieser Transparent-Aktion in coronatauglicher Weise an die Tat und deren Opfer zu erinnern:
Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin sowie Gabriele Rathjen, die Mutter des Attentäters.

Das Transparent wird heute (17.02.2020) am Mainzer Sitz des DGB, dem Julius-Lehlbach-Haus in der Kaiserstr. 26-30 angebracht und dort als öffentliches Zeichen gegen Rassimus bis zum 22.02.2021 sichtbar sein.

 

Sprechen wir über Rassismus - Erinnern heißt verändern!

Online-Gespräch* mit der Initiative 19. Februar Hanau am 04. Februar, 19.00 Uhr

 

 

Unter der Überschrift Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen! Erinnert die Initiative an die Opfer des Anschlags am 19. Februar vor einem Jahr:
Wir trauern und erinnern uns. An Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.

Die VVN-BdA organisiert die Veranstaltung anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar:

Eine der wesentlichen ideologischen Stützen des deutschen Faschismus bestand in der Propaganda von „Herrenrasse“ und „minderwertigen Rassen“. Der Antisemitismus konnte offen als „Endlösung der Judenfrage“ propagiert werden und war Grundlage der fast vollständigen Vernichtung der Europäischen Jüdinnen und Juden. Der Rassismus gegen Sinti und Roma, „slawische Untermenschen“ und alles, was nicht als „arisch“ deklariert wurde, war ebenso mörderisch.

Nach der Befreiung vom staatsterroristischen Naziregime konnten sich viele Altnazis an entscheidenden Positionen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche etablieren. Eine allgemeine Schuldabwehr verhinderte die Auseinandersetzung mit den ideologischen Stützen des deutschen Faschismus.

So verwundert es nur auf den ersten Blick, wie schnell sich das weiterhin vorhandene antisemitische und rassistische Gedankengut wieder in rechtem Terror manifestierte. Einer der Höhepunkte war das Jahr 1980, das im Oktoberfestattentat gipfelte.

Die beredten Ziele der gutbürgerlichen ‚Freizeitterroristen‘ der ‚Deutschen Aktionsgruppen‘ waren u.a. eine Auschwitz-Ausstellung. Die Opfer waren vietnamesische Gastarbeiter in Hamburg und ein jüdischer Verleger samt Lebensgefährtin. (Auch damals – wie später bei den Morden des NSU – wurde zunächst das Opfer verdächtigt - als Mossad-Agent. Die zweite These: Ultraortodoxe Juden bestraften ihn seine Liebesbeziehung zu einer Nicht-Jüdin.)

Seit 1990 fielen mehr als 200 Menschenleben rassistischen und faschistischen Morden zum Opfer.

Rassistische und antisemitische Gewalt wird zwar scheinbar einhellig verurteilt, eine Auseinandersetzung mit den Wurzeln und eine konsequente Bekämpfung erfolgt jedoch nicht. Die oben genannten Terrorakte im Allgemeinen vergessen.

(Noch vor einigen Jahren wurde die Umbenennung einer Hamburger Straße nach den vietnamesischen Opfern abgelehnt.)

Der Anschlag im Oktober 2019 auf die Synagoge in Halle oder der Mord an 9 Menschen im Februar 2020 in Hanau sind die jüngsten Ereignisse.

 

Zur Diskussion über Strategien gegen Rassismus und Gewalt haben wir Vertreterinnen und Vertreter der „Initiative 19. Februar Hanau“ eingeladen, die sich gegen ein Vergessen der Opfer und für einen entschiedenen Antirassismus einsetzt.

Sie schaffen Räume für die Unterstützung der Angehörigen, aber auch für zivilgesellschaftliches Engagement über die erste Empörungswelle hinaus und dauerhafte Aktivitäten gegen Rassimus.

Weitere Informationen zur Initiative: https://19feb-hanau.org

Wir freuen uns auf das Gespräch und über eure Teilnahme.

Online-Gespräch am Donnerstag, den
04. Februar 2021 | 19.00 Uhr
Wir bitten um eine Anmeldung per E-Mail oder über unsere social-media Seiten.

Zur Durchführung der Veranstaltung benötigen wir vorab eine Anmeldung per E-Mail oder über unsere social-media Kanäle:
https://www.facebook.com/VVNBdAMainzBingen
https://twitter.com/VVNMainz
So können wir den technischen Aufwand besser einschätzen und organisieren. Nach der Anmeldung bzw. kurz vor Veranstaltungsbeginn bekommt Ihr/Sie einen Link und ein Passwort. Mit diesen ist eine Anmeldung zur digitalen Plattform möglich. Alle E-Mail Adressen und Namen werden nach dem Ende der Veranstaltung wieder gelöscht.