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Mainz stellt sich QUER

MAINZ STELLT SICH QUER

Etwa 71 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz und 25 Jahre nach den Brandanschlägen in Rostock-Lichtenhagen sind dumpfe Parolen heute wieder salonfähig: „Ich hab nichts gegen Ausländer, aber …“, “Islamisierung”, “Überfremdung”, “Deutschland schafft sich ab”, “Das wird man wohl noch sagen dürfen”. Wöchentlich erleben wir rassistische Aufmärsche der deutschen „besorgten Bürger“ und Anschläge auf Geflüchtete. Die AfD ist ein Resultat des gesellschaftlichen Rassismus der letzten Jahre und zugleich der Beginn einer neuen rassistischen Massenbewegung in Deutschland. Allein vergangenes Jahr sind diese Bewegung und die rassistische Grundstimmung mitverantwortlich für mehr als 1600 Brand- und Mordanschläge auf Migrant*innen und Geflüchteteneinrichtungen.

Während Geflüchtete weiter kriminalisiert, verfolgt und pauschal als Gewalttäter*innen verurteilt werden, kommen die rechten AngreiferInnen in der Regel ungeschoren davon – wie zuletzt in der Nacht vom vierten Januar, als Schüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft in Dreieich abgefeuert wurden. Jeder Auftritt der AfD ist ein klarer Angriff auf uns alle. Das lassen wir nicht unbeantwortet. Migrant*innen und Geflüchtete sind nicht schuld an Arbeitsplatzabbau, Fehlen von sozialem Wohnungsbau, Bildungskürzungen, Hartz IV, Leiharbeit und Niedriglöhnen, Privatisierungen und einer unsozialen Politik. Tatsächlich verantwortlich für den sozialen Niedergang ist eine Regierungspolitik, die alle sozialen Werte der Gewinnmaximierung und einer Umverteilung von unten nach oben geopfert hat. Egal woher wir kommen: wir sind gemeinsam von den Auswirkungen dieser Politik betroffen – wehren wir uns gemeinsam dagegen!

Zugleich wenden wir uns entschieden gegen die repressive, unmenschliche und neoliberale Politik regierender Parteien. Diese gehen vordergründig gegen Rassismus vor und verstärken zugleich das europäische Grenzregime, durch das in den letzten 20 Jahren weit über 20.000 Menschen ertrunken oder anderweitig zu Tode gekommen sind. Oder sie stimmen in der Hoffnung auf einen politischen Machtvorteil den Thesen der AfD zu und erfüllen damit deren politisches Kalkül. Wir streiten für eine solidarische Gesellschaft, in der Einkommen, Vermögen und Lebenschancen gerecht verteilt sind. Wir rufen dazu auf, gemeinsam aktiv zu werden für soziale Verbesserungen, für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen hier, europa- und weltweit. Deshalb werden wir uns der AfD gemeinsam und entschlossen in den Weg stellen.

am Freitag, den
19. Februar 2016 | 18.00 Uhr
Bürgerhaus Mainz-Finthen

Kein Fußbreit den Rassist/Innen – No Pasarán!



Triumph des guten Willens

Filmveranstaltung: Triumph des guten Willens

Essayistischer Dokumentarfilm von Mikko Linnemann mit anschließender Diskussion
(Gegenfeuer Produktionen, 2016) 97 Minuten, HD-Video, Farbe

Der vorerst letzte Teil der Reihe "Wie erinnern?" setzt sich filmisch mit den Texten des Publizisten Eike Geisel auseinander. Im Zentrum stehen Geisels Kritiken an der deutschen Erinnerungspolitik und seine These über die "Wiedergutwerdung der Deutschen". Drei Texte Geisels aus den 1990er Jahren über die Neue Wache und das Holocaust-Mahnmal kontrastieren die heutigen Bilder der beschriebenen Gedenkstätten. Sie zeigen eine Normalität, die es eigentlich nicht geben dürfte.

Zudem analysieren ausführliche Interviews mit Alex Feuerherdt, Klaus Bittermann, Hermann L. Gremliza und Henryk M. Broder Geisels Thesen in Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse heute. Von der politischen Biografie Eike Geisels ausgehend, zeichnet Triumph des guten Willens ein Bild linker Debatten der letzten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kritik in unmöglichen Zeiten.

Interviewpartner: Klaus Bittermann, Henryk M. Broder, Alex Feuerherdt, Hermann L. Gremliza

Sprecher: Robert Stadlober
Kamera: Gregor Gärtner, Matthias Neumann, Mikko Linnemann
Tongestaltung: Felicitas Heck
Aufnahmeleitung: Magdalena Rensmann
Co-Autoren: Arthur Buckow, Alex Feuerherdt
Buch, Regie, Schnitt, Produktion: Mikko Linnemann

Der Regisseur wird an dem Abend anwesend sein und steht für mögliche Fragen und Diskussion bereit.

am Mittwoch, den
03. Februar 2016 | 20.00 Uhr
im Ciné Mayence

im Institut Français
Schillerstraße 11, 55116 Mainz


Gedenken am Mahnmal für die Opfer des Faschismus

1947 wurde von der VVN ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus eingeweiht. Bis heute ist der Gedenkstein, der bei seiner Einweihung in die Obhut der Stadt Mainz übergeben wurde, der einzige dieser Art in Mainz. Jedes Jahr am Totensonntag führt die VVN-BdA dort eine Gedenkveranstaltung durch, bei der auch am Ehrenmal für die ermordeten sowjetischen Zwangsarbeiter ein Kranz niedergelegt wird.

In diesem Jahr wird diese Gedenkveranstaltung im Rahmen der Aktivitäten zum 27. Januar stattfinden. Und zwar an einem weiteren geschichtsträchtigen Datum: Am 31. Januar.

Während der 27. Januar mit der Befreiung von Auschwitz durch die rote Armee den Beginn des Endes des deutschen Faschismus sowie dessen Vernichtungsmaschinerie markiert, steht der 31. Januar für dessen Anfänge und die Machtübertragung an die Nazis insbesondere durch Politik und Industrie. Leider geschah dies mit Zustimmung eines nicht geringen Teils der Bevölkerung. Der 31. Januar steht auch für den Beginn der Verfolgung derer, die eben nicht zustimmten sowie die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung. Diese Verfolgungen endeten im Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion und das Judentum in Europa.

In einer Zeit, in der rechte und rassistische Bewegungen in Europa und auch in Deutschland massive Zustimmung erfahren, ist es umso bedeutender, sich die Anfänge und Ursachen des Faschismus in Erinnerung zu rufen und sich dieser Entwicklung deutlich entgegenzustellen.

Die Toten mahnen die Lebenden:
Nie wieder Faschismus!
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Gedenkveranstaltung auf dem Mombacher Waldfriedhof
am Sonntag, den
31. Januar 2016 | 15.00 Uhr
am Eingang des Friedhofes