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Archiv 2009

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Archiv 2009


Nichts ist vergessen und niemand

– Antisemitismus, Nationalismus und Rassismus bekämpfen

Am 9. November 1938 werden in ganz Deutschland Synagogen zerstört, Geschäfte geplündert, Wohnungen demoliert, jüdische Menschen werden auf offener Straße gedemütigt, geschlagen, ermordet. Fünf Jahre nach der Machtübertragung an Hitler und die NSDAP, nach ersten Verschleppungen von Juden wie von politischen Gegnern in Konzentrationslager und der Ermordung zahlreicher Oppositioneller; im fünften Jahr antijüdischer Gesetzgebung, ist die Reichspogromnacht ein erster Höhepunkt des offenen Terrors gegen die jüdische Bevölkerung.
Es folgt die systematische Ermordung von 6 Millionen zu Juden und Jüdinnen erklärten Menschen, und der Versuch der Vernichtung alles »Jüdischen« in Europa.

Wer gedenkt, wer erinnert außer den jüdischen Gemeinden?
In Gedenkstunden im Bundestag, zahlreichen Dokumentationen und einer Flut von Talkshows zur besten Sendezeit steht das öffentlich wahrzunehmende Gedenken dieses Jahr ganz im Zeichen des 20. Jahrestags des Mauerfalls. Ein Ergebnis der seit '89 betriebenen schleichenden Umdeutung des 9. Novembers.

Wir, die VVN-BdA, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, rufen auch dieses Jahr wieder dazu auf, mit uns der Verbrechen und Opfer der Reichspogromnacht zu gedenken. Mit uns gemeinsam die Parole vom »Nie wieder!« beharrlich weiterzutragen.

Die Toten des Nazifaschismus mahnen die Lebenden
– Nie wieder!


Gedenkkundgebung

am Montag, den
9. November 2009
18.00 Uhr | Leichhof | Mainz


Flugblatt 9. November 2009 | PDF-Format | 1.360 kB



Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten lädt Sie, anlässlich des europäischen Tages der jüdischen Kultur, zu einem Vortrag mit anschließender Lesung ein:

Jüdischer Widerstand gegen den Faschismus 1939 – 1945

Die Dokumentarfilmerin und Autorin Ingrid Strobl spricht in Anlehnung an ihr Buch

»Die Angst kam erst danach«

über jüdische Frauen im Widerstand 1939 – 1945. Nach ihrem Vortrag wird es Gelegenheit zur Diskussion geben.

Nach einer kurzen Pause liest Peter Gingolds Tochter Alice Czyborra aus der Autobiografie ihres Vaters:

»Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und in der Bundesrepublik«


Veranstaltung | Eintritt frei

am Sonntag, den
06. September 2009
Beginn: 16 Uhr
Antiquariat Am Ballplatz

Ballplatz 5 A | 55116 Mainz

Hinweis: Mitglieder und Anhänger rechtsextremer Parteien und Organisationen wie NPD, DVU, REP und sog. »Freien Kameradschaften« haben keinen Zutritt und sind nach § 6 des VersG von der Veranstaltung ausgeschlossen.


Demonstration

gegen den Abschiebeknast in Ingelheim (Rheinland-Pfalz)

Infos:
abschiebeknast-ingelheim.de

Samstag, 6.6.2009, 14.00 Uhr
Start: Busbahnhof Ingelheim



Veranstaltung -
Wer braucht Nazis?

Einladung zu einer Diskussion

21. Mai 2009 | 15 Uhr
DGB Haus Mainz | Kaiserstr. 26-30


Mit Beiträgen von

Philipp Benz, Darmstadt | antifaschistischer Widerstandskämpfer und Überlebender des KZ Osthofen

Prof. Dr. Götz Dieckmann, Berlin | Historiker und stellvertretender Vorsitzender des RotFuchs-Fördervereins

Antifaschistischer Bildungskreis Mainz-Wiesbaden

PCCh – Kommunistische Partei Chiles

Hinweis: Mitglieder und Anhänger rechtsextremer Parteien und Organisationen wie NPD, DVU, REP und sog. »Freien Kameradschaften« haben keinen Zutritt und sind nach § 6 des VersG von der Veranstaltung ausgeschlossen.




Kein Nazi-Aufmarsch in Mainz!

Wir stellen uns quer!

Neonazis haben für den 1. Mai einen Aufmarsch in Mainz angekündigt. Wir werden solchen Ideologien keinen Raum geben. Wir wenden uns an alle demokratisch, gewerkschaftlich, religiös, antirassistisch oder antifaschistisch engagierten Menschen: Lasst uns gemeinsam den Nazis friedlich und entschlossen entgegentreten und deutlich machen, dass es auch in Mainz keinen Platz für nationalistische, rassistische, antisemitische und sexistische Propaganda geben darf.

Kein Naziaufmarsch in Mainz!
Wir stellen uns quer!
Beteiligt euch an den Blockaden und Kundgebungen!


Infos: wirstellenunsquer.blogsport.de
Kontakt:wirstellenunsquer(at)gmx.de

Flugblätter, Plakate, etc.: wirstellenunsquer.blogsport.de/materialien


Gedenkfahrt nach Auschwitz

des Internationale Bauorden
vom 1. bis 5. April 2009


In Auschwitz errichteten die Nationalsozialisten ab Mai 1940 ihr größtes Konzentrations- und Vernichtungslager; mehrere Millionen Menschen wurden hier ermordet.

Heute befinden sich ein Museum, eine Gedenkstätte und ein internationale Jugendbegegnungsstätte sowie ein wichtiges Holocaust-Forschungszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Lager. Seit dem 27. Juni 2007 trägt das KZ Auschwitz insgesamt die offizielle Bezeichnung »Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager«.

Zu dem Programm gehören mehrstündige Besuche der Gedenkstätte (Stammlager, Auschwitz-Birkenau), Einsicht in Archivbestände der Gedenkstätte, Begegnung mit ehemaligen Häftlingen sowie eine Fahrt nach Krakau mit einer Stadtführung zur jüdischen Geschichte. Teilnehmen können junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. Die Kosten betragen 190,- Euro. Die Gedenkfahrt wird unterstützt durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz. Weitere Informationen:

Internationaler Bauorden,
Tel.: 0621 - 63 55 49 46 oder
info(at)bauorden.de


Der Zug der Erinnerung

fährt durch Rheinland-Pfalz und hält vom 9. bis 12. März 2009 in Mainz. Er transportiert eine Ausstellung über das Schicksal tausender Kinder im Nationalsozialismus, die deportiert und ermordet wurden.

Zwischen Oktober 1940 und Dezember 1944 deportierten die NS-Behörden mehrere hunderttausend Kinder. Mit Zügen der Reichsbahn wurden sie in den Tod, meistens nach Auschwitz gefahren.

Der »Zug der Erinnerung« fährt seit Januar 2007 durch Deutschland und Polen und hält an den Bahnhöfen, durch die man die Kinder auf ihre letzte Reise schickte. Ausstellungswagen informieren über das damalige Geschehen und regen an, sich mit den Hintergründen auseinanderzusetzen.

Bundesweit rief der »Zug der Erinnerung« ein großes Medieninteresse hervor. Bis zum Mai 2008 legte der Zug mit seinen Ausstellungswagen fast 10.000 Kilometer zurück. Mehr als 240.000 Menschen besuchten den Zug auf 70 Bahnhöfen. Nähere Infos siehe unter:

www.Zug-der-Erinnerung.eu

Ermutigt durch viele Tausend SpenderInnen setzt der Zug seine Fahrt in 2009 fort. Vom 9. bis 12. März 2009 hält der Zug in Mainz und wird dort auf dem Hauptbahnhof zu sehen sein.

»Zug der Erinnerung«
09. bis 12. März 2009
Mainz Hauptbahnhof




Veranstaltung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Hörfunk-Portrait:
»Kein Mensch muss müssen«

Leben und Wirken des Schriftstellers
und Theatermannes Rudolf Frank


Am Samstag, den 24. Januar um 17:00 im Antiquariat Am Ballplatz (Ballplatz 5 A, 55116 Mainz) präsentiert die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) das Hörfunkfeature: »Kein Mensch muss müssen - Leben und Wirken des Schriftstellers und Theatermannes Rudolf Frank«, ein Portrait des 1886 in Mainz geborenen Theaterliebhabers. Danach wird es ein Gespräch mit seinem in Basel lebenden Sohn Vincent Frank und der Autorin des Features geben.

Schauspieler in Meiningen: Frank als Schluck in Gerhart Haupmanns Komödie »Schluck und Jau« (1919)

Das Feature widmet sich den verschiedenen Stationen von Rudolf Franks Lebensweg: seiner im Mainzer Theater entdeckte Theaterleidenschaft, seiner pazifistischen Arbeit nach den Erfahrungen im ersten Weltkrieg und seiner Tätigkeit in München, wo er (nicht nur) als Förderer von Bert Brecht und Karl Valentin mit an Theatergeschichte schreibt, den Erfahrungen von Antisemitismus und der Entdeckung seiner jüdischen Herkunft, seinem Exil in Österreich und in der Schweiz. Rudolf Frank hat sich als Künstler immer mit der Realität seiner Zeit auseinander gesetzt. Dabei sind sowohl interessante Kunstwerke als auch spannende Zeitdokumente entstanden. Dem trägt das Feature Rechnung indem aus verschiedenen Werken Rudolf Franks Fragmente vorgetragen werden. Das Feature versucht eine persönliche Annäherung an den Menschen und Künstler Rudolf Frank, seinen wechselvollen Lebensweg, den er trotz aller Widrigkeiten mit Heiterkeit, Lebensmut und Schaffenskraft zu gehen wusste und der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, als ihm bisher Zuteil wurde.

Sein Sohn Vincent lebt in Basel und bereitet derzeit eine Ausstellung über das Leben und Werk seines Vaters vor.
Die Autorin des Features studiert Mediendramaturgie in Mainz.

am Samstag, den
24. Januar 2009
Beginn: 17 Uhr
Antiquariat Am Ballplatz

Ballplatz 5 A | 55116 Mainz

Teaser / Hörprobe | mp3-Format | 1,8 MB

Flugblatt Veranstaltung Rudolf Frank | PDF-Format | 90kB

Hinweis: Mitglieder und Anhänger rechtsextremer Parteien und Organisationen wie NPD, DVU, REP und sog. »Freien Kameradschaften« haben keinen Zutritt und sind nach § 6 des VersG von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Stolpersteinlegung

Am 23. Januar 2009 wird die Singakademie Mainz (ehemals die Mainzer Liedertafel) gegen 16 Uhr in der Kaiserstraße 94 für Carl Frank einen Stolperstein verlegen.

Carl Frank war in der Liedertafel engagiert, bevor er durch die antisemitischen Gesetze aus dem Verein ausgeschlossen wurde. Er ist 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet worden.

Zuvor, am 16. Januar 1942 wurde er gezwungen sein Haus in der Kaiserstraße 94 weit unter Wert an einen »arischen« Käufer zu veräußern. In Anwesenheit des in Basel lebenden Enkels von Carl Frank und des Künstlers Gunter Demnig und begleitet von Liedern der Singakademie, soll in feierlichem Rahmen durch die Legung eines Stolpersteines an Carl Frank erinnert werden.