Judenhäuser

Adam-Karrillon-Straße

Judenhäuser - Mainz

Mit Kriegsbeginn 1939 pferchten die Faschisten alle Juden aus Mainz und Umland in wenigen Wohnhäusern zusammen. Diese mussten die Bewohner mit einem schwarzem Davidstern auf weißem Papier kenntlich machen. Zum Teil lebten über 100 Menschen in den Häusern. Somit konnte die Gestapo die Jüdische Bevölkerung gezielt überwachen und terrorisieren. Als so genannte »Judenhäuser« dienten die Gebäude in der Adam-Karrillon-Straße 13 und 54, Margaretengasse 19, 21 und 28, Kaiserstraße 32, Frauenlobstraße 4 und Taunusstraße 45 in Mainz. Auf engstem Raum mussten die noch verbliebenen Juden unter unerträglichen Bedingungen bis zu ihrer Deportation dort ausharren. Viele, die von den bevorstehenden Transporten erfuhren, wählten den Freitod.

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Feldberg- und Goetheschule

Goetheschule Mainz

Die Turnhalle der Feldbergschule (Feldbergplatz 4) diente als Sammelstelle für die ersten Deportationen jüdischer Menschen. Ab dem 20. März 1942 wurden jüdische Familien aus ihren Quartieren zur Sammelstelle getrieben, um Tags darauf über den Güterbahnhof in weitere Zwischenlager und schließlich in die Vernichtungslager nach Polen transportiert zu werden. Diejenigen, die nicht an den unmenschlichen Bedingungen des Transportes, dem Hunger und den Seuchen in den Lagern oder durch die sadistischen Quälereien der SS-Wärter verstarben, wurden systematisch in den Gaskammern der Nazis ermordet.

Auch die Turnhalle der Goetheschule diente am 27. und 30. September 1942 als Sammelstelle für die Deportation in die Todeslager.

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Güterbahnhof

Güterbahnhof Mainz

Auf dem Güterbahnhof in der Mombacher Straße wurden die Züge abgefertigt, die die Menschen in den Tod fuhren. Frauen und Männer, Kinder und Greise waren in Vieh- oder Güterwaggons zusammengepfercht. Ohne ausreichend Essen, Wasser oder Heizung wurden sie in Zwischenlager oder direkt in die Vernichtungslager verschleppt. Die Bedingungen waren so schlecht, dass viele den Transport nicht überlebten.

Die ersten waren die Mainzer Sinti und Roma. Bereits im Mai 1940 wurden sie von hier aus deportiert.