Nazis auf den Mond!

Nazis auf den Mond?

Selbstdarstellung unserer Arbeit und Ziele


Natürlich nicht, aber müssen wir es akzeptieren dass Nazis ungehindert ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten? Auf der einen Seite bedrohen und greifen sie alle diejenigen an, die nicht in ihr Herrenmenschenbild passen und schüchtern durch Aufmärsche und Kundgebungen ein. Auf der anderen Seite versuchen die Nazis selbstverständlicher Teil des sozialen Lebens zu werden. In Sportvereinen, bei Konzerten und Kinderfesten betreiben sie eine gezielte Unterwanderung. Faschismus ist aber keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Wir sind nicht bereit Rassismus, Antisemitismus oder Nationalismus zu tolerieren. Zu diesem Zweck wurde nach dem 2. Weltkrieg die »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes« gegründet.

Wir sind für ein Verbot aller faschistischen Parteien und Organisationen. Sicherlich reicht ein Verbot nicht aus, aber es würde den Nazis materielle Ressourcen entziehen und deren Betätigung erschweren. Darüber hinaus muss aber eine politische Auseinandersetzung mit den Inhalten der Nazi-Ideologie geführt werden.
Zum Beispiel ist Rassismus nicht nur ein Ergebnis offen faschistischer Gruppen sondern entsteht in der Mitte der Gesellschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diese Zusammenhänge sowie deren Ursachen zu untersuchen und zu benennen. Hierzu organisieren wir Ausstellungen, Informations- und Diskussionsveranstaltungen.

Ein grundlegender Aspekt für unsere Arbeit ist es, Konsequenzen aus den historischen Erfahrungen zu ziehen. Um es mit Peter Gingold 1 zu sagen: »1933 wäre verhindert worden, wenn alle Hitlergegner die Einheitsfront geschaffen hätten. Dass sie nicht zustande kam, dafür gab es für die Hitlergegner in der Generation meiner Eltern nur eine einzige Entschuldigung: Sie hatten keine Erfahrung, was Faschismus bedeutet, wenn er einmal an der Macht ist. Aber heute haben wir alle diese Erfahrung, heute muss jeder wissen, was Faschismus bedeutet. Für alle künftigen Generationen gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn sie den Faschismus nicht verhindern.«

Um dieses Wissen und die Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, organisieren wir Gedenkveranstaltungen, Zeitzeugengespräche oder zeigen Dokumentationen. Nicht nur um den Opfern zu gedenken, sondern auch um die Täter zu benennen und die Umstände aufzuzeigen, warum sie so handeln konnten, wie sie es taten.

Du hast auch keinen Bock auf Nazis und willst nicht, dass sie ihre menschenverachtende Propaganda verbreiten? Du hast es satt, sexistische und rassistische Witze im Alltag zu ertragen? Du hast auch keine Lust, Dir länger Denkmäler anzusehen auf denen an die Teilnehmer von zwei verbrecherischen Weltkriegen als »Helden« gedacht wird?

Du bist nicht allein! Auch wir haben Hass und Intoleranz den Kampf angesagt. Die Zustände in dieser Gesellschaft verändern können wir aber nur zusammen mit Vielen. Sprich uns an für Veranstaltungen mit Zeitzeugen oder über Nazi-Strukturen vor Ort. Oder mach mit bei Aktionen und Demos von uns. Werde aktiv und wehr Dich gemeinsam mit uns.

Support your local Antifa!
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!


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Fußnote

1 Peter Gingold wurde 1916 in Aschaffenburg geboren. Er war in der Résistance und bei den Partisanen, der französischen und italienischen Widerstandsbewegung aktiv. Nach der Befreiung lebte er wieder in Frankfurt und war als VVN-Mitglied und Kommunist ein wichtiger Teil der antifaschistischen Bewegung. Als Zeitzeuge sprach er vor tausenden Schulklassen und Jugendgruppen, auf Demonstrationen und Kundgebungen, wo er seine Erfahrungen auf sehr lebendige und eindringliche Art vermittelte. Peter Gingold starb 2006 in Frankfurt am Main.

Geschichte der VVN-BdA

Die »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes« (VVN) wurde 1947 als überparteilicher Zusammenschluss von Verfolgten des Naziregimes, WiderstandskämpferInnen und AntifaschistInnen gegründet. 1973 öffnete sich die VVN für die jüngeren Generationen, um gemeinsam zu kämpfen. Fortan wurde der Name mit »Bund der Antifaschisten« (BdA) ergänzt. In ihrer langen Geschichte blieb sie stets dem Schwur der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald treu:
»Die Vernichtung des Faschismus mit seinen Wurzeln, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.« Heute ist die VVN-BdA die größte und älteste antifaschistische Organisation in Deutschland.

Bildnachweis

Collage oben: r.weinedel, »40 Jahre Mondlandung«, CC-Lizenz (BY 2.0);
Brian, »Andromeda, again.«, CC-Lizenz (BY 2.0) Some rights reserved
Diese Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de

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