8. Mai 2015 - Tag der Befreiung

Veranstaltungen:

»Erinnerungen an die Befreiung vom Nationalsozialismus
- ehemalige Angehörige der Roten Armee im Gespräch«

Im Gespräch mit Dr. Freia Anders (Universität Mainz) erinnern sich die Veteranen an ihr individuelles Befreiungserlebnis. Für die heute über 90 jährigen Gesprächspartner war es als Bürger der Sowjetunion jüdischer Abstammung ein Befreiungserlebnis im doppelten Sinne. Wie erlebten die als Befreier_innen nach Deutschland Gekommenen die Kriegsendphase? Martin Höcker, Dokumentarfilmer aus Mainz, stellt die Protagonisten des Abends in einer kurzen Fotodokumentation vor.

Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz
www.rlp.rosalux.de/veranstaltungen.html
Dienstag, 21. April, 18.30 Uhr
Philosophicum der Uni Mainz

Jakob-Welder-Weg 18-22, 55128 Mainz

»Terezín 1945« - Vortrag der AG quer-elle

Innerhalb des Terror-Kosmos des Nazi-Regimes hatte das Lager Theresienstadt eine besondere Stellung. Am 28.10.1944 verliess der letzte sogenannte »Herbsttransport« Terezín Richtung Auschwitz. Jetzt waren im Lager Terezín noch etwa 11.000 Gefangene. Die Funktion als Durchgangslager in die Mordfabriken in Polen war nun beendet; das Sterben im Lager ging weiter. Ab dem 20. April bis zum Ende trafen aus anderen Lagern, die geräumt worden waren, »Todestransporte« in Terezín ein. Mit ihnen kam der Typhus. Befreit wurde das Lager am 8.5.1945 durch die Rote Armee.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte
https://geschichtsstaette.wordpress.com
Dienstag, 21. April, 18.00 Uhr
Haus Mainusch

Staudinger Weg 23, Mainz

»Ich hab´ das Lachen nicht verlernt«
- Zeitzeuginnengespräch mit Edith Erbrich

Edith Erbrich kam am 28.10.1937 in Frankfurt a. M. zur Welt. Sie war sieben Jahre alt, als sie am 14.2.1945 von den Nazis gemeinsam mit ihrem Vater und der älteren Schwester Hella ins Lager Theresienstadt verschleppt wurde. Dort wurden die beiden Mädchen von ihrem Vater getrennt und kamen auf die Entlausungsstation. Ihnen wurden die langen Haare abgeschnitten und sie wurden desinfiziert. Hella musste die angekommenen Viehwaggons reinigen und die Toten herausschaffen.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte
https://geschichtsstaette.wordpress.com
Donnerstag, 23. April, 18.30 Uhr
Julius-Lehlbach-Haus (DGB)

Kaiserstraße 26-30, Mainz

Heydrich und das Blutbad von Lidice
- Bebilderte Reportage von Hellmut G. Haasis

Der Gestapochef Reinhard Heydrich, geriet 1942 in Prag in ein Gefecht mit den Partisanen Gabcik und Kubis. Heydrich war ein halbes Jahr vorher nach Prag gekommen, um den Widerstand in Prag im Blut zu ersticken. Nach Heydrichs Ende befahl Hitler als Racheakt, das Bergarbeiterdorf Lidice zu zerstören.
Alle Männer ab 15 Jahren wurden erschossen, alle Frauen ins KZ Ravensbrück deportiert. 13 Kinder wurden, weil sie blond waren, von den Nazis in Lebensbornheimen einer »Germanisierung« unterzogen, die restlichen 85 endeten im Vernichtungslager Chelmno in Gaswagen. Alle Gebäude wurden gesprengt, das Dorf Lidice dem Boden gleich gemacht.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte
https://geschichtsstaette.wordpress.com
Montag, 27. April, 18.30 Uhr
Julius-Lehlbach-Haus (DGB)

Kaiserstraße 26-30, Mainz

Lange Filmnacht

In der langen Filmnacht zeigen wir Dokumentation-, Kurz- und Spielfilme, die Theresienstadt, Lidice und die Befreiung vom deutschen Faschismus zum Thema haben. Die ZuschauerInnen haben die Möglichkeit Filme auszuwählen, gemeinsam anzusehen und im Anschluss darüber zu diskutieren.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte
https://geschichtsstaette.wordpress.com
Mittwoch, 29. April, 18.00 Uhr
Infocafé Cronopius

Zanggasse 21, Mainz

Ausstellung »Trotz Alledem
- Gewerkschaftlicher Widerstand in Rheinhessen«

Am 2. Mai 2015 jährte sich die Zerschlagung der Gewerkschaften durch das NS-Regime zum 82. Mal. Gleichzeitig findet in diesem Jahr am 8. Mai der siebzigste Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus statt. Der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg ist auch für die Gewerkschaften ein Neubeginn. Aus diesem Anlass zeigen wir die Ausstellung »Trotz alledem – Ein Portrait des Widerstandes im Rhein-Main-Gebiet 1933 – 1945«, mit neuen Porträts aus dem gewerkschaftlichen Widerstand, u.a. von Julius Lehlbach und Karl Saulheimer, die sich nach dem 2. Weltkrieg durch ihr antifaschistisches Engagement hervorgetan haben.

DGB Rheinhessen-Nahe
Montag, 04. Mai, 18.00 Uhr
Eröffnung im Julius-Lehlbach-Haus Mainz. (DGB-Haus)

Kaiserstraße 26-30, Mainz
Zu sehen bis Freitag, 22. Mai.

Zeitzeuginnengespräch mit Trude Simonsohn

Trude Simonsohn ist Überlebende des Ghettos Theresienstadt und des KZ und Vernichtungslagers Auschwitz. 1921 in der Tschechoslowakei geboren, war sie in ihrer Jugend in der zionistischen Jugendbewegung organisiert und bereitete sich auf ein Leben in Palästina vor. 1942 wurde sie verhaftet und nach Theresienstadt deportiert, wo sie sich an der dortigen Bildungsarbeit beteiligte und unter den Bedingungen des KZ jugendliche Mädchen betreute. Nach der Befreiung emigrierte sie mit ihrem Mann Berthold, den sie in Theresienstadt kennenlernte zuerst in die Schweiz und in den 1950er Jahren nach Deutschland.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte
https://geschichtsstaette.wordpress.com
Montag, 4. Mai, 18.30 Uhr
Haus der Jugend

Mitternachtsgasse 8, Mainz

Bildungs- und Gedenkstättenfahrt
nach Terezín / Lidice

Terezin (Theresienstadt), das damalige Ghetto, sowie das Gefängnis und Konzentrationslager »Kleine Festung« wurden am 08. Mai 1945, dem Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus, durch die Rote Armee befreit.
Vom 6. bis 10. Mai werden wir zum 70. Jahrestag gemeinsam mit der Theresienstadt-Überlebenden Edith Erbrich dorthin fahren.

Hochschulgruppe Geschichtsstätte, Haus Mainusch,
SJD-Die Falken Mainz, ASTA der Uni Mainz
https://geschichtsstaette.wordpress.com


»Ich war neunzehn« - Filmveranstaltung

Überzeugend und authentisch stellt Wolf die Konflikte zwischen Befreiern, Befreiten und Besiegten dar, die nach dem 8. Mai unterschiedlich bewertet und behandelt werden, und die sich so auch in den unterschiedlichen Nachkriegsordnungen niederschlagen. In seinem auf eigenen Tagebuchaufzeichnungen beruhenden, autobiographisch geprägten Film erzählt Wolf die Erlebnisse eines jungen Mannes, der - mit seinen Eltern als Kind vor den Nazis in die Sowjetunion geflohen - im April 1945 als Soldat einer Aufklärungseinheit der Roten Armee nach Deutschland zurückkehrt und sein Herkunftsland mit gemischten Gefühlen wieder entdeckt.

VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) Kreis Mainz-Bingen
www.mainz.vvn-bda.de
Donnerstag, 07. Mai, 20.00 Uhr
Ciné Mayence im Institut français

Schillerstraße 11, 55116 Mainz

»Die Amerikaner kommen«

Veranstaltung u.a. mit Erich Schaffner und Prosavortrag von Thomas Frickel über das Ende des zweiten Weltkrieges im Raum Groß-Gerau.

Naturfreunde Rüsselsheim, Attac und DGB.
http://www.naturfreunde-ruesselsheim.de
Dienstag 12. Mai, 19.00 Uhr
Naturfreundehaus Rüsselsheim

Langseeweg 3, 65428 Rüsselsheim.

»Krieg und Frieden

im Nahen Osten und in der Ukraine -
Ursachen, Akteure, Interessen und mögliche Auswege«

Der Konsens nach der Befreiung »Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen« ist durch verschiedentliche Beteiligung deutscher Waffen und Militärs an kriegerischen Konflikten schon lange gebrochen. Über aktuelle Kriegsherde und die unterschiedlichen Interessen darin spricht Andreas Zumach, Journalist am europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf für Printmedien, Funk und Fernsehen.

Linkswärts e.V. in Kooperation mit
Attac Mainz und der DFG-VK, attacCampus Mainz, SDS Mainz
Kontakt: info[add]linkswaerts.de
Dienstag, 12. Mai, 19.00 Uhr
Julius Lehlbach-Haus (DGB)

Kaiserstraße 26-30, Mainz

Stadtrundgang:
Auf den Spuren verfolgter Frauen in Mainz während der NS-Zeit

Der Rundgang thematisiert die Schicksale einzelner Frauen in und aus Mainz sowie Rheinhessen, die Opfer von Verfolgung des NS waren. Neben der berühmten Schriftstellerin Anna Seghers werden z.B. die Krankenschwester Lucia Bub (geb. Weimer) und die KPD-Politikerin und Widerständlerin Franziska Kessel vorgestellt.
Die biographischen Skizzen werden von einem Überblick zu den Themen »Machtergreifung« und Gleichschaltung 1933, Entmachtung des Stadtrats, schrittweise Entrechtung und wirtschaftliche Ausschaltung der Juden sowie Zerstörung der Synagogen bis zur Deportation und Ermordung der Sinti und Juden eingerahmt. Dauer: ca. 2 Stunden.
Teilnahmegebühr: keine; Spenden erwünscht.

Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V. und
Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.
Sonntag, 17. Mai, 11.00 Uhr
Schillerplatz am Fastnachtsbrunnen, Mainz


70 Jahre Befreiung vom Faschismus - WIR SAGEN DANKE!

Dokumentarfilm »Zeit für Zeugen« - mit Lesung und Gespräch

Die Befreiung vom deutschen Faschismus gelang nach ungeheuren Anstrengungen der Roten Armee und der anderen alliierten Streitkräfte. Die Befreiung war auch das Werk tausender Menschen, die in Deutschland oder in den besetzten Ländern Widerstand leisteten. Der Dokumentarfilm »Zeit für Zeugen« stellt zwei dieser Menschen vor – Ettie und Peter Gingold kämpften in der französischen Resistance unter Einsatz ihres Lebens. Als Kommunisten waren die Gingolds auch nach der Befreiung erneut im Widerstand – gegen Remilitarisierung, Atombewaffnung sowie ihr ganzes Leben lang gegen alte und neue Nazis. Wir zeigen den Film in Anwesenheit der beiden Regisseure, lesen aus den Lebenserinnerung von Peter Gingold und sind miteinander im Gespräch über aktuelle Anforderungen an antifaschistische Politik und Bewegung.

DKP, SDAJ und KP (der Türkei), Mainz.
Freitag, 22. Mai, 18:30 Uhr
Altes Rathaus Mainz-Bretzenheim

An der Wied 2

»Neofaschismus in Deutschland« - Ausstellung

Leider ist auch nach dem 8. Mai faschistisches Gedankengut nicht aus allen Köpfen verschwunden. Wie auch heute noch Neonazis ihr Unwesen treiben verdeutlicht die Ausstellung »Neofaschismus in Deutschland« der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

Runder Tisch der Luthergemeinde gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus
http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de
Mittwoch, 27. Mai, 18.00 Uhr
Rathaus Worms

Marktplatz 2, Worms
Die Ausstellung ist bis zum 11. Juni zu sehen.

Befreiung – was kam danach?

Besuch des Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg

Viele, die im NS Verfolgung am eigenen Leib erlebt und unzählige Freunde, Verwandte und Gefährten in den Vernichtungslagern verloren hatten, erlebten auch nach der Befreiung noch Diskriminierung und Ausgrenzung. So z.B. die Sinti und Roma, die sich weiterhin antiziganistischen Vorurteilen ausgesetzt sahen.
Nach der Führung durch die Ausstellung mit Schwerpunkt auf den NS-Völkermordverbrechen, findet ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma RLP Jaques Delfeld über die Zeit nach der Befreiung statt.

VVN-BdA Kreis Mainz-Bingen und
Landesverband Deutscher Sinti und Roma RLP
www.mainz.vvn-bda.de
Samstag, 30. Mai, 11.00 - 16.00 Uhr
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Bremeneckgasse 2, 69117 Heidelberg
Um Anmeldung wird gebeten: vvn-bda-mainz[add]gmx.de



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